Abt Gottfried Hammerich
Dieser Text stammt von Reinhold Hammerich veröffentlicht in der Festschrift: "300 Jahre Kreuzkapelle- Dittwarer Heimatfest 9./10. und 11. September 1983" von Pfarrer Rupert Kleemann.
......... Er war es, der 1683 die erste Kapelle im Kreuzhölzle stiftete und deshalb mit dem Anlass dieser Fest-schrift im engsten Zusammenhang steht.
Das genaue Geburtsdatum Hammerichs steht nicht fest. In den Quellen wird aber häufig erwähnt, dass er am 15. März 1710 als achtzigjähriger Greis gestorben sei. Er wurde also um 1630 geboren. Wie seine Eltern
hießen, ist nicht bekannt. Es ist aber anzunehmen, dass Georg und Peter Hammerich von Dittwar, die in der Liste der Zinszahler an das Juliusspital Würzburg (1669) aufgeführt sind, enge Verwandte des gemeinten großen Dittwarers waren.
Mit 17 Jahren ging Hammerich nach Würzburg, um dort zu studieren. In der Matrikel der Universität Würzburg finden wir am 6.12.1647 folgenden Eintrag:
"Johannes Hamerich, Diettwartensis, dedi 5 baceos, Rhetor" Johannes war der Taufname, Gottfried der spätere Ordensname Hammerichs. Die fünf Batzen Immatrikulationsgebühr lassen auf ein mittleres Vermögen der
Eltern des Studenten Hammerich schließen.
Nach seinem Studium legte Hammerich bei den Prämonstratensern im Kloster Oberzell bei Würzburg das Ordensgelübde ab. Seine Profess war 1651, vier Jahre später wurde Gottfried zum Priester geweiht. Um diese
Zeit erwarb er die Qualifikation eines Lizentiaten der Theologie und erhielt den Doktortitel der Theologie. Nun hatte eine viel versprechende akademische Laufbahn folgen können.
Gottfried Hammerich schlug aber die in Aussicht stehenden akademischen Ehren aus Bescheidenheit aus
und wurde 1673 Propst des Frauenklosters in Unterzell. Im selben Jahr hatte er Pfarrpfründe in "Regiscourt" (Königshofen?).
Seine Aufgaben in Unterzell führte Propst Gottfried so lobenswert aus, dass er nach 19 Jahren, am 9. Oktober 1692, von seinen Amtsbrüdern zum 40. Abt von Oberzell erhoben wurde. Der nun schon über 60jährige
ging mit viel Tatkraft an seine neue Aufgabe.
Eine rege Bautätigkeit setzte ein. Hammerich ließ die beiden Seitenmauern der Kirche durchbrechen, Anbauten errichten, Säulen anbringen und die Kirche stuckieren. Im Westen wurde die Kirche 1696 mit einer neuen Fassade versehen. An dieser Seite wurde über dem Portal ein Doppelwappen angebracht. Neben dem Klosterwappen ist links das Wappen Hammerichs, ein redendes Wappen, noch gut erkennbar: ein Arm mit einem Hammer in der Hand.
1697 wurde Abt Gottfried zum Generalvisitator der umfangreichen Cirkarien Westfalen, Wadegotien und Ifelden ernannt.
Neben diesen Aufgaben, die Hammerich eine Spitzenstellung unter den Äbten der Prämonstratenser einräumten, wurde er durch die Rechtsstreitigkeiten um das Prämonstratenserinnenkloster Gerlachsheim stark beansprucht. Der Bischof von Wurzburg, Friedrich v. Wirsberg, hatte 1563 dieses Kloster aufgehoben und die Verwaltung der Güter übernommen. Ab 1699 führte Abt Gottfried Hammerich um die Rückgabe dieses Klosters
an Oberzell einen hartnackigen Prozess, der durch alle Instanzen bei Kaiser und Papst verfochten wurde. Den Erfolg seiner Bemühungen konnte Abt Gottfried jedoch nicht mehr erleben, denn erst 1717, also sieben
Jahre nach Hammerichs Tod, konnte das Gerlachsheimer Kloster der Abtei Oberzell wieder einverleibt werden.
Gottfried Hammerich wurde 1710 an einem besonderen Ehrenplatz im Chor der Klosterkirche Oberzell beigesetzt.
1803 wurde das Kloster säkularisiert, versteigert und einige Jahre später eine Schnellpressenfabrik eingerichtet. Die Kunstwerke des Klosters, darunter vermutlich auch ein Portrait des Abtes Gottfried Hammerich,
wurden von verschiedenen Steigerern erworben. 1838 wurde u.a. der Chor der Kirche abgerissen. Dabei verschwand auch die Grabplatte von Gottfried Hammerich. 1901 wurde das ehemalige Kloster von der
Kongregation der Dienerinnen der hl. Kindheit Jesu erworben und in der folgenden Zeit restauriert.
So ist es möglich, die unter Abt Gottfried umgestaltete Kirche in wiederhergestellter Pracht zu bewundern.
......... Er war es, der 1683 die erste Kapelle im Kreuzhölzle stiftete und deshalb mit dem Anlass dieser Fest-schrift im engsten Zusammenhang steht.
Das genaue Geburtsdatum Hammerichs steht nicht fest. In den Quellen wird aber häufig erwähnt, dass er am 15. März 1710 als achtzigjähriger Greis gestorben sei. Er wurde also um 1630 geboren. Wie seine Eltern
hießen, ist nicht bekannt. Es ist aber anzunehmen, dass Georg und Peter Hammerich von Dittwar, die in der Liste der Zinszahler an das Juliusspital Würzburg (1669) aufgeführt sind, enge Verwandte des gemeinten großen Dittwarers waren.
Mit 17 Jahren ging Hammerich nach Würzburg, um dort zu studieren. In der Matrikel der Universität Würzburg finden wir am 6.12.1647 folgenden Eintrag:
"Johannes Hamerich, Diettwartensis, dedi 5 baceos, Rhetor" Johannes war der Taufname, Gottfried der spätere Ordensname Hammerichs. Die fünf Batzen Immatrikulationsgebühr lassen auf ein mittleres Vermögen der
Eltern des Studenten Hammerich schließen.
Nach seinem Studium legte Hammerich bei den Prämonstratensern im Kloster Oberzell bei Würzburg das Ordensgelübde ab. Seine Profess war 1651, vier Jahre später wurde Gottfried zum Priester geweiht. Um diese
Zeit erwarb er die Qualifikation eines Lizentiaten der Theologie und erhielt den Doktortitel der Theologie. Nun hatte eine viel versprechende akademische Laufbahn folgen können.
Gottfried Hammerich schlug aber die in Aussicht stehenden akademischen Ehren aus Bescheidenheit aus
und wurde 1673 Propst des Frauenklosters in Unterzell. Im selben Jahr hatte er Pfarrpfründe in "Regiscourt" (Königshofen?).
Seine Aufgaben in Unterzell führte Propst Gottfried so lobenswert aus, dass er nach 19 Jahren, am 9. Oktober 1692, von seinen Amtsbrüdern zum 40. Abt von Oberzell erhoben wurde. Der nun schon über 60jährige
ging mit viel Tatkraft an seine neue Aufgabe.
Eine rege Bautätigkeit setzte ein. Hammerich ließ die beiden Seitenmauern der Kirche durchbrechen, Anbauten errichten, Säulen anbringen und die Kirche stuckieren. Im Westen wurde die Kirche 1696 mit einer neuen Fassade versehen. An dieser Seite wurde über dem Portal ein Doppelwappen angebracht. Neben dem Klosterwappen ist links das Wappen Hammerichs, ein redendes Wappen, noch gut erkennbar: ein Arm mit einem Hammer in der Hand.
1697 wurde Abt Gottfried zum Generalvisitator der umfangreichen Cirkarien Westfalen, Wadegotien und Ifelden ernannt.
Neben diesen Aufgaben, die Hammerich eine Spitzenstellung unter den Äbten der Prämonstratenser einräumten, wurde er durch die Rechtsstreitigkeiten um das Prämonstratenserinnenkloster Gerlachsheim stark beansprucht. Der Bischof von Wurzburg, Friedrich v. Wirsberg, hatte 1563 dieses Kloster aufgehoben und die Verwaltung der Güter übernommen. Ab 1699 führte Abt Gottfried Hammerich um die Rückgabe dieses Klosters
an Oberzell einen hartnackigen Prozess, der durch alle Instanzen bei Kaiser und Papst verfochten wurde. Den Erfolg seiner Bemühungen konnte Abt Gottfried jedoch nicht mehr erleben, denn erst 1717, also sieben
Jahre nach Hammerichs Tod, konnte das Gerlachsheimer Kloster der Abtei Oberzell wieder einverleibt werden.
Gottfried Hammerich wurde 1710 an einem besonderen Ehrenplatz im Chor der Klosterkirche Oberzell beigesetzt.
1803 wurde das Kloster säkularisiert, versteigert und einige Jahre später eine Schnellpressenfabrik eingerichtet. Die Kunstwerke des Klosters, darunter vermutlich auch ein Portrait des Abtes Gottfried Hammerich,
wurden von verschiedenen Steigerern erworben. 1838 wurde u.a. der Chor der Kirche abgerissen. Dabei verschwand auch die Grabplatte von Gottfried Hammerich. 1901 wurde das ehemalige Kloster von der
Kongregation der Dienerinnen der hl. Kindheit Jesu erworben und in der folgenden Zeit restauriert.
So ist es möglich, die unter Abt Gottfried umgestaltete Kirche in wiederhergestellter Pracht zu bewundern.